Du hast lange unterrichtet. Jetzt führst du ein eigenes Studio im 7. Bezirk. Wie war der Weg dorthin?
CB
Das war eine absolute Achterbahnfahrt. Letztes Jahr habe ich meine 300-stündige Ausbildung in Indien gemacht. Zu der Zeit habe ich in einem Wiener Studio gearbeitet, in dem ich ziemlich unglücklich war, weil es primär um Massenabfertigung und maximalen Gewinn ging. Dadurch gab es keinen Raum, um mich zu entfalten und als Lehrerin das zu machen, was ich wirklich gerne machen möchte. Als ich aus Indien zurückkam, habe ich entschieden, das Studio zu verlassen – ohne zu wissen, was ich als nächstes machen würde.
Irgendwann habe ich angefangen, nebenbei nach Räumlichkeiten zu gucken. Eigentlich wollte ich zu der Besichtigung meines jetzigen Studios gar nicht hingehen. Die Fotos sahen überhaupt nicht schön aus, aber die nette Maklerin hat mich schließlich überzeugt. Als ich den Raum betrat, wusste ich sofort: Das ist mein Studio. Ich habe mich total verbunden gefühlt.
Obwohl ich bereits fünf Jahre unterrichtete und genug Leute kannte, die in mein Studio kommen würden, hatte ich natürlich trotzdem Tage, an denen ich alles in Frage gestellt habe. Dann kamen Gedanken wie: Bist du größenwahnsinnig? Du kannst doch nicht inmitten einer Pandemie ein Studio aufmachen! Das ist die bescheuertste Idee, die du je hattest. Aber ich kann heute auf jeden Fall sagen: Ich bin total happy, dass ich den Schritt gewagt habe.